Beat Kohlbrenner begann seine Karriere mit monumentalen Holzskulpturen und nahm 1972 am Schweizer Bildhauersymposium in Zürich teil. Seine Reisen durch Amerika und Afrika bereicherten sein Schaffen und führten zu zahlreichen Ausstellungen. Anschließend wandte er sich dem Stein zu und machte Granit und Tessiner Marmor zu seinen bevorzugten Materialien, die er umso leidenschaftlicher bearbeitet, je größer die technische Herausforderung ist. Heute pendelt er zwischen Zürich und der Türkei und setzt seine Auseinandersetzung mit Monumentalität und Materialität fort.
Seine Werke, die sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen befinden, zeugen von einem ständigen Streben nach Balance zwischen Stärke und Leichtigkeit. Durch raffinierte Formen erforscht Kohlbrenner das Verhältnis zwischen Mensch und Materie, zwischen der Dichte des Steins und der Fließfähigkeit der Bewegung. Seiner Ansicht nach ist „die menschliche Existenz durch unser ursprüngliches Wahrnehmungssystem geprägt, unabhängig von der Kultur und verantwortlich für unsere archetypischen Bilder und Formen.“ Diese Vision verleiht seinen Skulpturen eine universelle, beinahe zeitlose Dimension.
Sein Werk drückt die tragische Spannung des menschlichen Daseins aus: Schmerz, Liebe, Einsamkeit, Entschlossenheit. Jede Skulptur entsteht aus einem Kampf mit Stein, Holz oder der Zeit und vermittelt eine paradoxe Bewegung: männliche und weibliche Figuren, im Konflikt oder in Träumerei, durchqueren den Raum mit einer Intensität, die zugleich sinnlich, angespannt und schwer fassbar ist, wie das Leben selbst.


