Christian
Lapie

Christian Lapie, geboren 1955 in Reims, ist ein französischer Bildhauer, der für seine monumentalen Figuren aus verkohltem Holz bekannt ist. Seine Werke, ohne Arme und Gesichter, verkörpern universelle menschliche Silhouetten, die zugleich geisterhaft und heiter wirken. Weltweit im öffentlichen Raum präsent, hinterfragen sie das kollektive Gedächtnis und unser Verhältnis zu Zeit, Natur und Menschheit.

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L'artiste français Christian Lapie en train de poser devant une des ses oeuvres dans les jardins du Château.Sculpture de Christian Lapie représentant 2 hommes, géants. Ils sont en bois calcinés.

Er studierte an der Kunsthochschule Reims (1972–1977) und anschließend an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris (1977–1979). Anfänglich als Maler tätig, experimentierte er mit Kreide, Oxiden und Asche auf großen Planen. Bald schon erweiterte er sein Schaffen um eine rohere Dimension, indem er mit verkohltem Holz, Zement, Bewehrungsstahl und Blech arbeitete. Ein prägender Aufenthalt im Amazonasgebiet, in dem er mit dem Volk der Caboclo in Kontakt kam, führte ihn schließlich dazu, sich ganz der monumentalen Bildhauerei zu widmen. Seit den 1990er-Jahren, nachdem er sich in der Champagne niedergelassen hat, entwickelt er ein Werk, das sich mit der vom Ersten Weltkrieg geprägten Geschichte dieser Region auseinandersetzt.

Seine ersten Skulpturen aus verkohltem Holz wurden an geschichtsträchtigen Orten aufgestellt, bevor sie die Welt bereisten. Seine Werke sind im Echigo-Tsumari-Skulpturenpark in Japan, der Salomon-Stiftung in Frankreich, dem Kunstmuseum Reims, dem Crow’s Nest in Kanada und in Indien (mit „Im Pfad von Sonne und Mond“) zu finden. Weitere monumentale Schöpfungen, wie das „Sternenpult“ im Parc des Sceaux, veranschaulichen sein Engagement im öffentlichen Raum. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Privatsammlungen und Institutionen in Europa, Amerika und Afrika vertreten.

Lapie schafft ein Werk, das tief mit dem individuellen und kollektiven Gedächtnis verbunden ist. Seine dunklen, arm- und gesichtslosen Figuren erinnern an universelle menschliche Silhouetten – geisterhaft und zugleich beruhigend. Aus rohen Baumstämmen geschnitzt, die er bearbeitet und verkohlt, wirken sie wie zeitlose Wächter, die die Präsenz des Menschen in der Landschaft verkörpern. Indem er historisch bedeutsame Orte bewohnt, erforscht er mit seinen Skulpturen unser Verhältnis zu Zeit, Natur und der menschlichen Existenz und etabliert so eine Bildsprache, die ebenso einfach wie universell ist.

Christian Lapie

Lapie

In den Gärten von Vullierens entfalten sich neun Skulpturen von Christian Lapie wie geisterhafte Gestalten an sorgfältig ausgewählten, historisch bedeutsamen Orten. Ohne Arme und Gesichter füllen diese stillen, aber kraftvollen Silhouetten den Raum vollständig aus und regen den Betrachter zum Nachdenken und Verunsichern an. Inspiriert von Bäumen, stehen sie oft majestätisch da und blicken auf den Besucher herab, ohne ihn einzuschüchtern. Eine beruhigende und friedvolle Präsenz geht von ihnen aus: Wie unerschütterliche Wächter bezeugen sie die Vergangenheit und verkörpern sowohl persönliche Erinnerung als auch universelle Menschlichkeit.