Nach zwei Jahren an der Kunsthochschule Lausanne setzte Étienne Krähenbühl sein Studium in Barcelona und Paris fort. Zurück in der Schweiz, zunächst in Agiez und später in seinem Atelier in Romainmôtier, widmete er sich der Bildhauerei und erforschte die Spuren der Zeit in der Materie. Die Begegnung mit Dr. Rolf Gotthardt, einem Spezialisten für Formgedächtnislegierungen und superelastische Metalle an der EPFL, markierte einen Wendepunkt: Diese Zusammenarbeit vereint Wissenschaft und Poesie, Zartheit und Monumentalität, Schwere und Leichtigkeit. In seinem Atelier in Yverdon lotet er die Grenzen des Metalls aus, um dessen Bewegungen und Resonanzen sichtbar zu machen. Er spielt mit Kontrasten und Aggregatzuständen – leer und massiv, poliert und korrodiert, geschmeidig und starr – und erweckt so Werke zum Leben, die an eine Reise in andere Universen erinnern.
Seit Mitte der 1970er-Jahre hat Étienne Krähenbühl seine Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz, Spanien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Italien und den USA gezeigt. 2009 erhielt er den Preis der Edouard-Maurice-Sandoz-Stiftung. Am Standort Leclanché in Yverdon-les-Bains hat der Künstler nun ausreichend Raum, um immer ambitioniertere und spektakulärere Projekte zu realisieren.
Der Künstler erforscht die physikalischen Eigenschaften von Materialien und schafft Werke, in denen Klang, Bewegung und der Kontrast zwischen Monumentalität und Zerbrechlichkeit eine zentrale Rolle spielen. „Als Ergebnis eines tiefen Verständnisses des Ausdruckspotenzials der Materie bieten Étienne Krähenbühls Skulpturen eine faszinierende Reflexion über uns selbst und unsere Umwelt“ (Joan-Francesc Ainaud).



