Schon früh von der bildenden Kunst angezogen, absolvierte er eine Doppelausbildung an der École des Arts Appliqués in Paris und anschließend an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts, wo er bei Robert Wlérick und Charles Malfray, zwei führenden Vertretern der modernen Bildhauerei, studierte. Als Absolvent der Casa de Velázquez in Madrid (Jahrgang 1946/47) erweiterte er seinen künstlerischen Horizont durch die Auseinandersetzung mit der spanischen Kultur.
Bereits 1939 wurde er im Salon des Artistes Français mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet, was die Einzigartigkeit seiner künstlerischen Vision bestätigte. Sein Werk zeichnet sich durch die ständige Auseinandersetzung mit Form und Volumen aus, geprägt von klaren Linien und einem Spannungsverhältnis zwischen Abstraktion und Figuration.
Über mehrere Jahrzehnte arbeitete Georges Coulon in seinem Pariser Atelier im 14. Arrondissement und realisierte zahlreiche öffentliche Aufträge, darunter ein Terrakotta-Relief für einen Kindergarten in Épinay-sur-Seine, einen Kupferbrunnen in Nevers und die Skulptur „Le Dauphin“ in Rosny-sous-Bois.
Ende der 1960er-Jahre, enttäuscht vom sich wandelnden Publikumsgeschmack, der sich von der figurativen Kunst abwandte, gab Georges Coulon die Bildhauerei allmählich auf und widmete sich der Malerei. Er zerstörte sogar einige seiner Werke, die seine Frau und sein Freund, der Bildhauer Volti, retteten und versteckten. Erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1990 entdeckte er das Geheimnis, wie er seine Werke bewahren konnte. Seine wenigen Schöpfungen sind bis heute kraftvoll und von bemerkenswerter Eleganz.


