Gillian White musste im Alter von 15 Jahren aus gesundheitlichen Gründen das Tanzen aufgeben und widmete sich fortan ganz der Kunst. Sie studierte an der Saint Martin’s School of Art und der Central School of Art and Design in London sowie später an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris. 1966 zog sie mit ihrem späteren Ehemann, dem Künstler Albert Siegenthaler, in die Schweiz in ein von ihnen selbst gebautes Atelier. Seit 1972 lebt und arbeitet sie in Leibstadt im Kanton Aargau, wo sie vorwiegend aus Cortenstahl monumentale Werke schafft. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch die Strenge, Symmetrie und den Rhythmus ihrer Linien aus, wodurch poetische, leichte und harmonische Werke entstehen, die oft wie in Bewegung choreografiert wirken.
Gillian White gewann ihren ersten Wettbewerb 1969 mit „Gewässerschutzplastik“, einer Polyesterskulptur für ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum in Olten. Ihre Werke werden in zahlreichen öffentlichen und privaten Ausstellungsorten gezeigt, darunter auf dem EPFL-Campus in Lausanne, im Kulturweg Baden-Wettingen-Neuenhof, im Schwarzwald, in Winterthur und in der Villa Berberich in Bad Säckingen. 2009 organisierte das Kunstmuseum Olten eine Retrospektive ihres Schaffens und unterstrich damit die Bedeutung und Anerkennung ihres Werks in der Schweiz und international.
Gillian Whites Kunst zeichnet sich durch ihre Strenge aus, die sich in der Symmetrie ihrer Linien, der Präzision ihrer Rhythmen und der Ausgewogenheit ihrer statischen Strukturen zeigt. Paradoxerweise entstehen so poetische, leichte und harmonische Werke. Ihre Skulpturen drücken oft Formen in Bewegung aus, als hätte die Künstlerin sie choreografiert, um – in ihren eigenen Worten – im Rhythmus der Natur zu tanzen.



