Manuel Torres erlernte zunächst den Beruf des Kesselbauers, fasziniert von der Arbeit der Roma-Schmiede. Nach seiner Ausbildung an der Berufsschule in Málaga verließ er 1960 Spanien und ließ sich in Genf nieder, wo er in den Ateliers des Charmilles als Metallarbeiter tätig war. Dort richtete er sich eine kleine Werkstatt ein und schuf seine ersten Eisenskulpturen aus Nägeln, Platten und Stäben. 1971, nach einem bedeutenden Auftrag des Schweizerischen Metallwerker- und Uhrmacherverbands, gab er seine Fabrikstelle auf, um sich ganz der Bildhauerei zu widmen, und gründete sein Atelier in Eaumorte, in der Genfer Landschaft.
Ab Mitte der 1960er-Jahre nahm Torres an zahlreichen Ausstellungen in der Schweiz, Frankreich, Spanien und Österreich teil. Ab den 1980er-Jahren erhielt er monumentale Aufträge für den öffentlichen Raum, vorwiegend in Genf, aber auch in Biel/Bienne, Delémont, Schaffhausen und Madrid. Seine Skulpturen aus Edelstahl oder Eisen schmücken heute über zwanzig Parks, Straßen und öffentliche Plätze in der Schweiz. Seit den 2000er Jahren sind seine Werke in den Gärten von Schloss Vullierens zu sehen und zeugen von der Kraft und Poesie seiner künstlerischen Sprache.
Der unermüdliche Künstler Manuel Torres sagte, er wolle „die Seele des Metalls zum Vorschein bringen“. Seine geometrischen Kreationen evozieren oft die Dualität von Mann und Frau, die Umarmung oder die Liebe. Sinnlich und poetisch vermitteln sie eine tiefgründige Symbolik. Fasziniert von Ägypten, schuf er hohe, feierliche Figuren aus oxidiertem oder geschwärztem Eisen, die wie zeitlose Symbole gen Himmel streben. Sein Werk, das Ergebnis von über vierzig Jahren Forschung, hat internationale Anerkennung erlangt und ist in zahlreichen Privatsammlungen und renommierten Stiftungen vertreten. Er starb 2018 in Genf und hinterließ ein bedeutendes Vermächtnis der zeitgenössischen Bildhauerei.



