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Nicole
Dufour

Nicole Dufour ist eine 1957 in Genf geborene Schweizer Künstlerin, die in Frankreich lebt. In ihren Werken erforscht sie Erinnerung, Zerbrechlichkeit und die Transformation von Materie. Mittels Skulptur und Installation gestaltet sie subtile Balanceakte zwischen Fülle und Leere, Schatten und Licht, oft inspiriert von der Natur und dem Lauf der Zeit.

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La sculpture "Dieu est une couturière" exposée dans un champ du domaine du Château de Vullierens. C'est une aiguille géante.
Portrait de l'artiste Nicole Dufour dans son atelier avec beaucoup d'autres créations autour.Close-up de l'oeuvre, représentant un aiguille, de Nicole Dufour.

Nicole Dufours Werk wurzelt in der Beobachtung von Lebewesen und der Natur, deren zerbrechliche Schönheit und stille Kraft sie zum Ausdruck bringt. Die von ihr verwendeten Materialien – Gips, Ton, Metall oder Wachs – werden von ihren Händen transformiert, um ihre poetische Verletzlichkeit zu offenbaren. Ihre Arbeiten erforschen Verbindung und deren Ambivalenz, Heilung und Metamorphose.

In Nicole Dufours Werk scheint jede Form zwischen Erscheinen und Verschwinden zu schweben. Ihre Skulpturen strahlen eine diskrete und doch intensive Präsenz aus, wie Spuren der Zeit oder die Erinnerung an eine Geste. Die Künstlerin sucht jenen präzisen Moment einzufangen, in dem die Materie noch atmet, in dem Licht die Oberfläche streichelt und Emotionen hervorruft.

Nach ihrer Ausbildung zur Grafikerin an der École des Arts Décoratifs studierte Nicole Dufour Chinesisch an der Universität Genf, bevor sie eine fast 30-jährige Reise antrat, die sie nach China, Hongkong, Taiwan und Kyoto führte. 2006 gründete sie ihr Atelier in Burgund und absolvierte mehrere Künstlerresidenzen außerhalb Europas.

Nicole Dufour

Dufour

Mit God is a Seamstress erhebt Nicole Dufour die Nadel zum universellen Symbol für Schöpfung und Heilung. Verwandelt in ein monumentales, sechs Meter hohes Totem aus Harz, wird dieses alltägliche Werkzeug zur Metapher für die Hand, die verbindet, zusammenfügt und heilt. Nahe dem Wäldchen von Schloss Vullierens installiert, tritt das Kunstwerk in einen Dialog mit der umgebenden Natur, als ob jeder unsichtbare Faden Erde, Himmel und Materie miteinander vernäht. Mit dieser radikalen Geste bekräftigt die Künstlerin, dass Schaffen auch bedeutet, die Welt wieder zusammenzunähen, Stich für Stich, zwischen Zerbrechlichkeit und Kraft, Stille und Erhabenheit.