Biodiversität

Gärten, die die Natur respektieren
Wohnräume im Gleichgewicht

« Wir sind uns bewusst, dass uns die Natur einen unglaublichen Ort geschenkt hat, reich an Schätzen, deren Erhalt unsere Pflicht ist. Die Gärten von Schloss Vullierens heißen jedes Jahr Tausende von Besuchern willkommen. Bewundert für ihre Schönheit und die Vielfalt ihrer Arten und Blumen, erzählt unser Land auch die Geschichte der Biodiversität. Um Gärten zu bieten, die von außen ebenso schön sind wie von innen, engagiert sich Schloss Vullierens seit 2019 für den Schutz der Tierwelt, indem es Ressourcen und Rückzugsgebiete für die Tier- und Pflanzenarten bereitstellt, die gemeinsam zum Gleichgewicht unserer Gärten beitragen.».

Der Schlossherr

Landschaftserhaltung

Leben und leben lassen

Mit seinen 100 Hektar Land, Wäldern und Gärten beherbergt das Château de Vullierens eine reiche und wichtige Vielfalt an Flora und Fauna, die für den Erhalt der Artenvielfalt und der Natur unerlässlich ist. Seit ihrer Entstehung im Jahr 1950 stehen diese Gärten für Landschafts- und Biodiversitätsschutz – beides ist untrennbar miteinander verbunden. Ein bereits vorhandenes natürliches Biotop wurde seit 2019 durch die Schaffung speziell gestalteter Lebensräume, die vorwiegend acht Insekten- und Tierarten dienen, bereichert. Dieses Umweltprojekt, das in den kommenden Jahren erweitert werden soll, ist notwendig, vorteilhaft und erfüllt zudem einen Bildungsauftrag. Das Château de Vullierens möchte das Bewusstsein seiner Besucher für den Erhalt der Biodiversität stärken und sie inspirieren und informieren, insbesondere durch die Anwesenheit ehrenamtlicher Guides, die von April bis Oktober Führungen durch die Gärten anbieten.

8 verschiedene Arten

Ausgewogene Wohnräume

Bis heute wird die Kunst der Biodiversität im Château de Vullierens durch die Anwesenheit von 8 verschiedenen Arten geprägt, von denen jede eine Rolle im Gleichgewicht der Gärten spielt.

Eulen und Vögel

Drei Nistkästen, die rund um das Schloss angebracht wurden, sind für Schleiereulen (Tyto alba) vorgesehen. Dank der 55 kleinen Nistkästen, die kürzlich zur Vorbereitung auf die kommende Frühjahrsbrutsaison installiert wurden, wird diese geschützte Art dort neben anderen Vogelarten wie Rotkehlchen, Blaumeise, Buchfink, Kleiber und Grünspecht leben. Das Schloss arbeitet mit der Universität Lausanne zusammen, deren Forscher die brütenden Vögel mehrmals pro Saison beobachten.

Schmetterlinge, Libellen und Kleinlibellen

Die ökologische Vielfalt eines Gartens lässt sich an der Anwesenheit von sogenannten Indikatorarten messen, wie etwa bestimmten Schmetterlingen. Die Gärten des Château de Vullierens beherbergen bereits zahlreiche Familien von Lepidopteren, darunter Edelfalter (Vanessa cardui, Inachis io) und Ritterfalter (Papilio machaon), und werden ab 2020 durch weitere Arten ergänzt. Um die Artenvielfalt zu fördern, enthalten die Gärten eine große Auswahl an Pflanzen, die Schmetterlinge anziehen, wie Sedum, Lavendel oder Heidekraut. Einige Pflanzen dienen den Schmetterlingen als Wirtspflanzen zur Fortpflanzung und zur Ernährung der Raupen, andere werden ausschließlich von den erwachsenen Schmetterlingen aufgesucht, um Nektar zu sammeln.

In der Schweiz gibt es rund 80 Libellenarten. Eier und Larven entwickeln sich im Wasser, während die erwachsenen Libellen an Land leben – was verschiedene, miteinander verbundene Lebensräume erfordert. Die Wassergräben und der geheime Garten des Schlosses bieten ideale Lebensräume und beherbergen bereits zahlreiche Libellen und Kleinlibellen (Cordulegaster boltonii und Aeshna affinis). Um die vorhandene Artenvielfalt weiter zu steigern, werden zusätzliche Arten durch das Einbringen von Eiern und Larven angesiedelt.

Bienen und Nützlinge

Die Vielfalt unserer Bepflanzung ermöglicht eine maximale Blütezeit, die den Bienen das ganze Jahr über Nahrung bietet. Um im Frühling nach ihrer Winterruhe ideale Bedingungen zu schaffen, wird das Château de Vullierens in den kommenden Jahren mehrere Bienenstöcke installieren. Ihr Zweck ist in erster Linie ökologisch und pädagogisch: Ziel ist es, den Bienen ein geeignetes Umfeld zu bieten und nicht, eine intensive Imkerei mit dem alleinigen Ziel der Honigproduktion zu betreiben.

Ein Beobachtungsbereich wird es den Besuchern ermöglichen, das Innenleben eines Bienenstocks zu verstehen und hautnah zu erleben. Um die notwendige Vielfalt für das Leben und den Schutz der Bienen sicherzustellen, werden verschiedene Nistplätze geschaffen – sowohl für Hummeln als auch für Mauerbienen.

Insekten stellen die artenreichste Klasse im Tierreich dar – sie machen fast 60 % aller Tierarten aus – und spielen eine entscheidende Rolle beim Erhalt und Überleben anderer Arten. Durch die Einrichtung von rund zehn Insektenhotels fördern die Gärten des Château die Ansiedlung von Nützlingen, wie Marienkäfer, Schmetterlinge, Bienen, Ohrwürmer, Florfliegen oder auch Käfer, und unterstützen ihr Überleben im Winter. Diese Insekten bestäuben nicht nur Pflanzen, sondern helfen auch bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Mit diesen Rückzugsorten arbeitet das Château de Vullierens mit der Natur – nicht gegen sie.

Hérissons et amphibiens

Igel existieren seit über 60 Millionen Jahren. Heute sind sie zunehmend bedroht und benötigen neue Rückzugsorte. Das Château de Vullierens bietet ihnen geschützte Bereiche sowie Unterschlüpfe zum Nisten und Überwintern. Im Gegenzug leisten diese kleinen, allesfressenden Säugetiere einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und helfen, das ökologische Gleichgewicht in den Grünanlagen zu erhalten. Um die Anzahl fortpflanzungsfähiger erwachsener Tiere zu erhöhen und das Überleben der Art zu sichern, arbeitet das Château de Vullierens unter anderem mit der Organisation SOS Hérisson zusammen und hat bereits mehrere erwachsene Männchen im kleinen Wald am Ende der Reitallee freigelassen.

Die Feuchtgebiete des Château – die Gräben und der Geheime Garten – beherbergen seit jeher verschiedene Arten von Kröten und Fröschen. Um ihre Population zu fördern und ihnen ein geeignetes Umfeld für ihre Entwicklung zu bieten, werden im Teich des kleinen Waldes bald weitere Amphibien angesiedelt.

Gros plan sur une abeille pollinisant une lys-hémérocalles.
Engagement

Eine langfristige Verpflichtung

Durch das Angebot vielfältiger und sicherer Rückzugsgebiete und Ressourcen fördert das Château de Vullierens die Tierwelt und trägt zum Erhalt von Tier- und Pflanzenarten bei, die gemeinsam das ökologische Gleichgewicht seiner Gärten bewahren.

Denn wahre Schönheit entspringt in erster Linie dem Inneren.

Führung