Wie Kunst unser Wohlbefinden verändert

Kunst in all ihren Formen ist ein wirkungsvoller Verbündeter für unser Wohlbefinden. Sie regt unsere Emotionen an, setzt Dopamin frei, reduziert Stress und fördert Empathie. Ob die Betrachtung eines Kunstwerks oder die eigene kreative Tätigkeit – sie schafft einen Raum der Ruhe, des Selbstvertrauens und der Ausgeglichenheit. In den Gärten des Château de Vullierens vereinen…

Damals betonte Dr. Piroska Östlin, dass „die Integration von Kunst in den Alltag, etwa durch Tanzen, Singen oder Museums- und Konzertbesuche, eine zusätzliche Möglichkeit bietet, das körperliche und seelische Wohlbefinden zu stärken.“ Im November 2019 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zudem einen Bericht, der erstmals die positiven Auswirkungen von Kunst auf unsere körperliche und seelische Gesundheit hervorhob.

Seitdem wurden zahlreiche Studien durchgeführt, die belegen, dass Kunst in all ihren Formen die einzigartige Fähigkeit besitzt, unser Leben positiv zu beeinflussen. Ob Malerei, Musik, Tanz oder Bildhauerei – Kunst bereichert unseren Alltag, erweitert unseren Horizont und spielt eine entscheidende Rolle für unsere körperliche und seelische Gesundheit.

Wie genau aktiviert Kunst unser Gehirn und verbessert unsere Gesundheit?

Louise Bourgeois erklärte, Kunst schütze unsere seelische Gesundheit. Wenn wir ein Kunstwerk betrachten, wird unser Gehirn aktiviert, um Formen und Farben besser wahrzunehmen, das Wahrgenommene mit Emotionen zu verknüpfen und unsere Spiegelneuronen zu stimulieren, die Lernen, Empathie und soziale Kontakte fördern.

Der Neurobiologe Jean-Pierre Changeux erklärt, wie unser Gehirn auf Schönheit reagiert. Wenn wir ein Kunstwerk betrachten, wird das reflektierte Licht von der Netzhaut in elektrische Signale umgewandelt. Diese Signale wandern durch das Gehirn zum präfrontalen Cortex und lösen die Ausschüttung von Dopamin, dem Glückshormon, aus. Dies aktiviert die emotionalen Schaltkreise und macht Kunst zu einer Quelle des Wohlbefindens. „Schönheit ist für den Menschen essenziell“, betont er, „denn sie tut uns gut.“

Kunst wirkt als wirksames Mittel gegen Stress und bietet eine effektive Möglichkeit, Ängste abzubauen. Im Schloss Vullierens beherbergen die Gärten zahlreiche Skulpturen, und es finden regelmäßig Kunstausstellungen statt, die Besucher zum Entspannen und Abschalten einladen.

Kunst als natürliches Mittel gegen Stress

Die Neurowissenschaft bestätigt, dass Kunst einen direkten Einfluss auf unser Gehirn hat. Der Neurologe Pierre Lemarquis beschreibt es so: „Kunst streichelt unser Gehirn.“ Der Blick auf ein Kunstwerk regt das Denkvermögen an, weckt unsere Empathie-Neuronen und aktiviert das Areal, das für die Gesichtserkennung zuständig ist: Ein schönes Gemälde anzusehen ist wie einen geliebten Menschen zu sehen, und das wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Diese Effekte verbessern unser Wohlbefinden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Besuch von Kulturstätten das Depressionsrisiko bei monatlichen Besuchen um bis zu 48 % senkt. Schloss Vullierens öffnet seine Gärten von April bis Oktober für Besucher. Dieser außergewöhnlich schöne Kulturausflug weckt die Sinne unter anderem durch Kunst und Skulpturen. Die Blumen, Themengärten und weitläufigen Grünflächen tragen wesentlich zum Erlebnis und seinen positiven Wirkungen bei.

Kunsttherapie: Kunst im Dienste der seelischen Heilung

Kunsttherapie nutzt verschiedene künstlerische Techniken zu therapeutischen Zwecken. Dieser psychotherapeutische Ansatz nutzt verschiedene Medien wie Zeichnen, Malen, Bildhauerei und andere Kunstformen. Ziel ist es, Patientinnen und Patienten zu helfen, ihre Emotionen, Gefühle oder Ängste durch kreatives Schaffen auszudrücken.

Kunst: Ein wirkungsvolles Mittel zur Stärkung des Selbstvertrauens

Kunst wirkt auf mehreren Ebenen: Sie regt Emotionen und motorische Fähigkeiten an und stärkt das Selbstvertrauen, indem sie eine Verbindung zur Schönheit herstellt und den Blick auf die Welt öffnet. Howard Steiger, Spezialist für Essstörungen am Douglas Hospital in Montreal, führte eine Studie durch, um die Auswirkungen eines Besuchs im Kunstmuseum auf Menschen mit Anorexie oder Bulimie zu untersuchen. Nach einer Führung, einer Essenspause und einem Kreativworkshop zeigte sich, dass der Besuch zwar die Symptome nicht veränderte, aber die Angstzustände reduzierte. Viele empfanden den Kreativworkshop als den entspannendsten Moment des Tages, da sie keinen Leistungsdruck verspürten.

Der Einfluss von Farbe und Licht auf unser Wohlbefinden

Bereits 1903 wies Niels Ryberg Finsen die positiven Wirkungen von Licht nach, das auch heute noch zur Behandlung von saisonaler Depression und Schlaflosigkeit eingesetzt wird. Es reguliert wichtige Hormone und Nährstoffe. Farben wie Rot und Grün wirken zudem beruhigend auf unsere Wahrnehmung. Künstler wie Léger und Matisse sahen Kunst als Quelle des Wohlbefindens.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kunst eine entscheidende Rolle für unser geistiges und körperliches Wohlbefinden spielt. Sie reduziert Stress, stärkt das Selbstvertrauen und verbessert unsere Gesundheit, indem sie unsere Emotionen anregt und den Selbstausdruck fördert. Kunst in unseren Alltag zu integrieren ist ein wirksamer Weg, unser Leben zu bereichern und das emotionale und körperliche Gleichgewicht zu fördern.